Es war einmal eine sehr alte nette Dame, die mit ihrem Collie zusammen lebte. Beide hatten schon viel erlebt; die Dame war über 90 und der Collie 13. Was in Menschenjahren umgerechnet ja auch ungefähr 90 Menschenjahren entspricht. An einem dieser Tage, die man nicht braucht, fiel die alte Dame die Treppe hinunter und verstarb. Der Collie stand alleine in der Welt. Sein Name war Jeremy.

Es gab einen wunderbar fürsorglichen Nachbarn, nennen wir ihn Günter, der nahm den alten Jeremy zu sich und kümmerte sich um ihn. Nur, der Nachbar hatte auch einen eigenen Collie, hatte seine Arbeit und Verpflichtungen. Also begann er einen schönen Lebensabend-Platz für Jeremy zu suchen.

Jetzt kommen noch einige hin und her's und Versuche, aber irgendwann landeten Jeremy und Günter auf Kobbengatt und Jeremy fand hier seinen Lebensabend.

Jeremy war einer der außergewöhnlichsten, stursten und liebenswertesten Collie-Rüden, die ich kenne. Er lebte in den Tag hinein, genoss das Sonnenbad auf dem Rasen, lag liebend gern unter dem Rhododendron, beobachte die anderen „Kindsköpfe“-Collies und ging man mit Jeremy spazieren, gab Jeremy die Stop und Go's vor. No way: Wenn Jeremy nicht wollte und die Schnüffelstelle noch interessant war, legte er sich platt auf den Boden und schaute einen trotzig an. Sah man Jeremy, dachte man an ein älteres Abziehbild von Quincy. Viele Spaziergänger hielten Jeremy für Quincy's Vater.

Im Alter von 15 kam wieder einer dieser furchtbaren Tage und Jeremy verließ uns für immer. Wir haben ihn einäschern lassen und seine Urne zusammen mit dem liebenswerten Nachbarn Günter sowie Angehörigen der alten Dame - und mit Genehmigung des Friedhof-Amtes – an der Grabstelle der alten Dame beigesetzt.

An dieser Stelle: Sei gegrüßt lieber Günter, auch Deine liebe Frau und Eure wunderschöne Colliepersönlichkeit Luna.